20 Jahre Jogl-Dane-Buam
Bericht DZ vom 23.05.2009 / Foto u. Bericht von Reinhold Baier
Schöllnach. Der Auftakt zum 20-jährigen Bestehen der "Jogl-Dane-Buam" hätte nicht besser sein können: Der Regen setzte erst ein, als alle 250 Besucher im Festzelt waren und hörte wieder auf, als Otto Göttler und Konstanze Kraus nach mehreren Zugaben die Kleinkunstbühne verlassen durften. Zwei Stunden lang präsentierten die Allgäuerin und der Fürstenfeldbrucker ihre aufmüpfige und deftige "Unverschämte Wirtshausmusik", die beim Publikum bestens ankam.
Der Vizechef der Jogl-Dane-Buam, Bernhard Scheungraber, ist kein Freund von langen Worten: Kurz und knackig dankte er fürs Kommen und forderte die Künstler auf, "es anzupacken". Und Otto Göttler und Konstanze Kraus packten gleich zu, sie an der Harfe und er an der Steirischen - und wie. Göttler erinnerte sich an seinen ersten Auftritt in Schöllnach vor 15 Jahren mit dem "Bayerischen Jodlwahnsinn" (mit Monika Drasch aus Hub bei Schwanenkirchen) und setzte gleich einen ersten "Hakler" beim Anblick des "Schöllnacher Stadtplatzes", dem eigentlich nur noch der "Aldi" fehlt, da das "Little Fidschi" und die "Spielbank" sowieso das Ganze schon auflockern würden.
"Wirtshausmusikanten" nehmen kein Blatt vor den Mund: Schnell hatten Otto Göttler und Konstanze Kraus einen Schöllnacher im Visier, der sich von der ersten Minute an bestens unterhalten fühlte. Nun, die "Retourkutschen" der beiden Künstler blieben nicht aus: Mit deftigen und kräftigen Liedern wurde (fast) alles hinterfragt, was man im Wirtschaus "schmatzt": Übern "Zipfi-Michi", der owei s'pät kommt, über die Schwiegermutter oder über den Waldorf-Kindergarten, in dem eine Mama ihren Buben wie folgt zusammenstaucht: "Torben, kommst Du bitte vom Baum runter - sonst wird die Mama böse!" Göttler: "Früher ham's an Bam einfach umgschnittn."
Das Künstlerduo bedauert das Aussterben alter Wirtshaustraditionen: "Heit macht a echt bayerisches Wirtshaus um hoibe Achte zua - und für de Kartenspiela steht a Getränkeautomat bereit", klagt Otto Göttler und kommt auf das Fastfood-Restaurant an der Autobahn nach München zu sprechen, das von einer Geschäftsführerin aus Sachsen-Anhalt gemanagt wird. Und weil sie nach ihrer Heimfahrt von Auftritten aus dem Bayerischen Wald mit "Fernfahrern aus der Ukraine" verwechselt werden und das Angebot der "heißen Apfeltasche" dankend ablehnen, geht das Duo schon lieber mit Ex-Ministerpräsident Günther Beckstein konform, der zwei Maß Bier zum Autofahren erlaubt habe, "eigsagt hat ihm des da Otto Wiesheu - und da Haida hot's glaubt!"
"Krachert" ging's weiter: Was hat eine Leutheusser-Schnarrenberg mit ihrem Hund "Martin Luther" gegen einen "See" mit einem "Hof" anzubieten? Nix! Die Wirtshausmusikanten spielten und sangen von der Skihalle in Abudabi, wo man mit 15 km/h und "ohne Unterhose" die 13 Meter Höhenunterschied bewältigen könne, nahmen Kapläne, Pfarrer und Bischöfe ins Visier und schimpften auf die Banker, die in der Münchner Real Estate 102 Milliarden "verbraten haben" und nur ein Bruchteil davon zur Herrichtung des Schöllnacher "Stadtplatzes" gereicht hätte.
Zwischendurch bekamen die Jogl-Dane-Buam immer wieder ihr "Fett" weg, herrlich die gesangliche Reise nach Ost-Anatolien und schließlich die Erkenntnis: "Mir san Bayern, mir ham a Schneid. Mir saufan nur am Feiertog, den do hom ma Zeit!" Reinhold Baier
Heute, Samstag, warten ab 14 Uhr Hüpfburg, Sandkasten, kostenloses Eis und vieles mehr auf die kleinen Besucher beim Jubiläum der Jogl-Dane-Buam. Es gibt Elternbetreuung bei Kaffee und Kuchen, eine Kinder-Olympiade (14.30 Uhr) mit Preisverleihung gegen 17 Uhr und um 16 Uhr tritt Zauberer Waltini auf. Ab 20 Uhr steigt dann im Festzelt die große Jubiläumsparty mit DJ Mario. Angeboten wird ein Heimfahrservice im Umkreis von 10 Kilometern.